Die konservative (= nicht operative) Therapie kann bei isolierter Verletzung des vorderen Kreuzbandes diskutiert werden. Kombinationsverletzungen lassen sich häufig durch eine operative Therapie erfolgsversprechender behandeln.

Die konservative Therapie einer Kreuzbandverletzung eignet sich im Allgemeinen für ältere Patienten mit geringen sportlichen Ambitionen. Nach einer Verletzung des Knies mit einem Kreuzbandriss wird ein intensives muskuläres Aufbauprogramm unter Berücksichtigung einer möglichst idealen Vernarbung des Kreuzbandrisses angestrebt (Physiotherapie).

Sollten 6 Monate nach konservativer Therapie ein nennenswertes Instabilitätsgefühl in Alltagssituationen vorhanden sein, sollte eine operative Therapie geprüft werden.

Patienten nach konservativer Therapie eines Kreuzbandrisses ohne Instabilität zeigen gemäss Literatur, im Vergleiche zu den Patienten mit einem Kreuzbandersatz, keine erhöhte Wahrscheinlichkeit im weiteren Verlauf eine Arthrose zu entwickeln. Die Kreuzbandverletzung mit allfälligen Begleitverletzungen ist per se mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, später im Leben eine Arthrose zu entwickeln, vergesellschaftet.

Bleibt eine Kniegelenk instabil, besteht eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit weitere Verletzungen am Kniegelenk (auch bei banalen Alltagssituationen) zu erleiden, mit einer dramatischen Verschlechterung der Funktion des Kniegelenkes und einer rascheren Entwicklung einer Arthrose.